Sprudelhof

in Bad Nauheim

Ernst-Ludwig

Großherzog Ernst Ludwig von Hessen, 1905

Dem Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein (1868-1937), als äußerst fortschrittlichem und kunstbegeistertem Landesfürst, verdankt Bad Nauheim seine weltweit einzigartigen Jugendstilanlagen.

Unter der Leitung des Großherzoglichen Regierungsbauinspektors Wilhelm Jost werden Anfang des 20 Jahrhundert einheitlich gestaltete Bade-, Kur- und Wirtschaftsanlagen, darunter auch der Sprudelhof geplant und gebaut. Neben der Aufgabe, bei diesen Bauten den Spagat zwischen Tradition und Moderne zu schaffen, sollte der Architekt mit seinen Entwürfen auch den Geschmacksvorstellungen der vorwiegend adligen und bürgerlichen Klientel des Kurortes entsprechen.

Dies spiegelt sich auch bei der Planung und dem Bau des Sprudelhofs wider, an der sich namhafte Künstler der Darmstädter Künstlerkolonie wie Heinrich Jobst, Julius Scharvogel, Wilhelm Kleukens und Albin Müller beteiligten.

So entstanden zwischen 1905 und 1912 die 6 Badehäuser mit Wartesälen und insgesamt 264 Badezellen, zwei Verwaltungsgebäude, die eine zum Kurpark offene, hofähnliche Anlage bilden und in deren Zentrum sich noch heute zwei charakteristische Sprudel befinden.

Mit seinen reich verzierten Badehäusern, den üppig ornamentierten Wartesälen und Schmuckhöfen zählt der Sprudelhof zu den eindrucksvollsten Zeugnissen des deutschen Jugendstils.